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Überlegene Start-Ziel-Siege an der Koberbach-Talsperre

Dennis Möller (GER) at Koberbachtal Quadrathlon (GER) 2021 (c) S. DiezDennis Möller (GER) at Koberbachtal Quadrathlon (GER) 2021 (c) S. Diez

Nach einem Pausenjahr 2020 fand am letzten Juniwochenende an der Koberbach-Talsperre die Deutsche Meisterschaft Quadrathlon in der Mitteldistanz statt. Rechtzeitig zum Wettkampftag herrschte strahlendes Sonnenwetter vor und unterstützte die ausgelassene Stimmung der Athleten, der Orga und aller am Gelingen des Wettkampfwochenendes beteiligten Kampfrichter und Helfer. Nach langer Anreise mit Abstecher über Stuttgart, um David Kunderer abzuholen bezogen wir unsere Pension und machten uns alsbald auf das Abfahren der Radrunde. Im z.T. strömenden Regen und starkem Wind hofften wir, dass wir am darauffolgenden Tag nicht mit den gleichen Bedingungen zu kämpfen haben, insbesondere wegen der schmalen gepflasterten Abfahrt. Doch wie bereits erwähnt, war unsere Sorge letztendlich unbegründet.

Als ich Dennis Möller als jungen Athleten ansprach, bezeichnete er sich als alten Mann, was aber im Rennen natürlich nicht wahrnehmbar war, zu überlegen seine Performance. Tatsächlich war er im Feld der 9 angetretenen Quadrathleten der zweitjüngste Starter im zarten Alter von 40 Jahren. Lediglich David Kunderer war der einzige aus der Eliteklasse. Schnell verteilten sich nach dem Schwimmstart ohne Neopren die wenigen Athleten auf der großen Schwimmrunde. Für mich als zweiten Schwimmer hinter Dennis war auf den ersten zwei Dritteln der Paddler vor Dennis Orientierungspunkt. Auf dem letzten Abschnitt des Dreieckskurses war durch die Spiegelungen auf dem Wasser das Schwimmziel doch eher zu erahnen als anzupeilen. Durch einen schnelleren Wechsel war David, der vom Sprecher ständig in der englischen Sprechweise durchgesagt wurde, auf dem Rad auf und davon. Also für mich alles wie gehabt. Doch konnte ich im Verlauf des Radfahrens immer wieder auf ihn aufschließen. Die Radstrecke führte auf der ersten Hälfte in Wellen und im Gegenwind auf den höchsten Punkt bei Blankenhain, dann größtenteils eben mit Wind im Rücken bis zur Pflasterabfahrt, die die Radrunde abschloss.

Am Ende des Radparts verlor ich David etwas aus den Augen und stieg nach einem 200m langen Strandlauf als Dritter ins Kajak. Nach ein paar Paddelschlägen wurde ich von Dennis direkt mal gerundet. Schon faszinierend zu erkennen mit welcher Kraft, Technik und Sicherheit er mir davonfuhr. In drei der 4 Disziplinen mit Tagesbestzeit zeigte er sich im ungeliebten Laufpart doch stark verbessert auf der mit etwa 190 Höhenmetern gespickten Laufrunde. Im Kampf um die männlichen Podiumsplätze konnte sich Oliver Tripping mit der zweitbesten Rad- und Kajakzeit zwischenzeitlich auf Platz zwei vorschieben. David war ständig in meiner Sichtweite, aber mir wurde schnell klar, dass ich heute zumindest nicht die Tagesform hatte, ihn einzuholen.

Also ging er als Dritter, ich als Vierter auf die sehr hügelige und z.T. mit grobem Schotter versehene Laufstrecke. High Noon war angesagt. Die Sonne schien nun erbarmungslos vom Himmel, aber immer noch die bessere Wahl als im strömenden Regen unterwegs zu sein. David verschwand schnell aus meinem Gesichtsfeld mit der schnellsten Laufzeit der Quadrathleten und ich gab mich mit dem vierten Platz zufrieden, als bei Kilometer 8 Oliver Tripping in Barfußlaufschuhen vor mir joggte. Mehr war wohl für ihn diesmal nicht drin nach 40 Jahreskilometern auf Schusters Rappen. Somit war das Podium der Männer zwei Kilometer vor dem Ziel fest.

Im Frauenrennen war Anke Trilling unter anderem mit der drittbesten Paddelzeit unter allen Teilnehmern nicht zu schlagen. Gesamtplatz fünf von neun direkt hinter ihrem Mann Oliver zeigten ihre tolle Gesamtleistung an diesem Tag. Besonders positiv zu vermerken ihre Bemühungen um die Verjüngung des Starterfeldes im Quadrathlon, da sie ihren Sohn in die Weihen der Beherrschung eines Rennkajaks einführte. Ihre Konkurrentin Heike Steininger von der TG Bad Waldsee absolvierte an der Talsperre ihren ersten Quadrathlon. Im Vorjahr hatte sie von unserer Sportart erfahren und wollte in Ratscher ihre Triathlonerfahrung um eine Disziplin erweitern. Doch klappte es nicht mit dem Paddeltraining und der Lieferung des Bootes, so dass sie erst jetzt einsteigen konnte. Obwohl ihr Boot erst vor ein paar Wochen geliefert wurde und das Rennen ihre dritte Einheit auf dem Wasser war, ließ sie es sich nicht nehmen, an den Start zu gehen. Welcher Athlet kann von sich aussagen, dass bei 4 Disziplinen im Training immer alles klappt. Dass sie als Neuling dies wagte, nötigt mir schon Respekt ab, denn ich erinnerte mich natürlich an meine Anfänge.

Besonders hervorzuheben war die Begeisterung und die Freundlichkeit der Helfer und Wettkampfrichter. Jeder Streckenposten, egal in welcher Funktion munterte durch Klatschen und Anfeuerungsrufe jeden Teilnehmer auf. Zudem war Basti Dietz, Sohn des Veranstalters des Ratscher Triathlons und Quadrathlons vor Ort als Rundenzähler beim Paddeln. Parallel dazu filmte er mit einer Drohne uns im Kajak. Ich bin gespannt auf die Aufnahmen. Vielleicht machen sie anderen Athleten Lust auf mehr. Wie angekündigt wurde recht schnell nach dem Zieleinlauf der ersten drei die Siegerehrung mit aus meiner subjektiven Sicht besonders gut gestalteten Medaillen vollführt.

Das von Ratscher übernommene Hygienekonzept ging für Organisator Ronny Enke voll auf, da das Rennen recht früh für die Teilnehmer zugesagt werden konnte und somit das Erste in ganz Deutschland für Nichtkaderathleten war.

by Christian Schmidt

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Weitere Bilder

by S. Diez

Ergebnisse

Männer

1. Dennis Möller (Preetz) 2:53:51
2. David Kunderer (Stuttgart) 3:04:13
3. Christian Schmidt (Heidelberg) 3:11:46
4. Oliver Trilling (Welper) 3:14:04
5. Norman Heinrich 3:32:18

Frauen

1. Anke Trilling (Welper) 3:27:31
2. Heike Steininger (Bad Waldsee) 4:50:25

Video


Veranstalter Homepage

www.koberbachtal-triathlon.de


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