Zum insgesamt vierten Mal trafen sich am letzten Wochenende die Quadrathleten an der Koberbachtalsperre um ihrem Hobby, dem sportlichen Vierkampf aus Schwimmen, Radfahren, Paddeln und Laufen nachzugehen. Im Rahmen des sechsten Koberbachtal Triathlons wurde neben der fünften Station des QUAD Deutschland Cups powered by Sports-Block.com auch die Deutsche Meisterschaft auf der Sprintstrecke ausgetragen. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit, Sekunden vor dem Start schüttete es wie aus Kübeln.
Der Sieg bei den Männern wurde in einem spannenden Dreikampf ermittelt. Zunächst stieg eine Dreiergruppe mit Stefan Teichert (Heidelberg), Václav Sobotka (CZE) und David Kunderer (Ulm) aus dem Wasser. Der Regen hatte zu Beginn der Radstrecke glücklicherweise nachgelassen. Hier setzten sich Teichert und Kunderer nach vorne ab, aber auch Youngster Eric Lieseke (Potsdam) hielt sich mit einer starken Radleistung in Schlagdistanz. Nachdem Teichert und Kunderer beim Einlaufen in die Wechselzone auf dem nassen Gras ausgerutscht waren, konnte sich Teichert beim Paddeln alleine an die Spitze setzen. Kunderer musste etwas Zeit liegen lassen und auch den starken Paddler Lieseke vorbei lassen. Die Entscheidung fiel dann auf der abschließenden Traillaufstrecke auf der Kunderer die Bestzeit lief und zunächst Lieseke abfing und auch auf Teichert Zeit gut machte. Dieser konnte seinen Vorsprung aber verwalten und sicherte sich seinen vierten Sieg an der Kober. Platz Vier ging an den starken Debutanten Lars Burkhardt (Flöha) vor Václav Sobotka und dem schnellsten 50ziger Peter Hoßbach aus Bernburg.
Bei den Damen war an Lisa Hirschfelder (Heidelberg) kein Vorbeikommen. Sie holte sich souverän den Sieg und ließ wieder einmal mehr auch zahlreiche Männer hinter sich, als sie als gesamt Fünfte ins Ziel lief. Platz Zwei ging an die Sprintsiegerin von Hannover Susanne Walther aus Clausthal-Zellerfeld.
Leider waren insgesamt nur 17 Sportler (darunter leider nur zwei Frauen) am Start, diese zeigten gerade an der Spitze – aber auch jeder Einzelne – top Leistungen, die einer DM würdig waren. Aber jeder in Koberbach hätte sich sicher über etwas mehr Konkurrenz gefreut. Diese Situation machte zudem einmal mehr deutlich, dass es der Quadrathlon-Sport nach wie vor nicht einfach hat. Zwar hat das schlechte Wetter sicher einige Starter gekostet, aber die Gründe reichen weiter. Mit Sicherheit ist der Aufwand für diesen Nicht-Profi-Sport durch Training, Logistik, Kosten und Zeit größer als bei anderen Sportarten, aber dennoch lässt er sich mit Begeisterung und reduziertem Aufwand durchführen.
Bezüglich der Einbindung des Quadrathlons in kleinere oder größere Veranstaltungen lässt sich mit Argumenten dafür und dagegen – sowie über weitere offizielle Strategien – sicher streiten, am letzten Wochenende war der Koberbachtal Triathlon jedenfalls ein großartiger Gastgeber und brachte den Quadrathlon toll zur Geltung.
Für die Entwicklung des Quadrathlons muss sich aber zunächst jeder selber an die eigne Nase fassen. Zwar können die kleinen Quadrathlon-Verbände gewisse Grundlagen legen, aber nur im Lokalen kann sich der Quadrathlon langfristig erfolgreich entwickeln. Dies fängt schon bei der frühzeitigen Meldung bei den Wettkämpfen an, klar ist es toll, wenn man sich spontan noch melden kann, aber für den Veranstalter und den Quadrathlon ist das nicht fair. Wichtig wäre es auch, wenn Quadrathleten bei sich zu Hause aktiv versuchen Leute für ihren Sport zu begeistern, mit einer gemeinsamen Trainingsgruppe ist die Motivation meist größer und die Anfahrt zu den Wettkämpfen leichter zu planen.
Gerade im Frauenbereich wäre dies aktuell so wichtig, denn bei nur zwei Frauen im aktuellen Rennen, fällt es sicher schwer sich über Top-Platzierungen zu freuen und sei die individuelle Leistung gerade im Männervergleich noch so groß.
Positives Beispiel für lokale Gruppen ist zum einen das Quadrathlon Team Ulm, das sich vereinsübergreifend gebildet und bei zahlreichen Wettkämpfen am Start ist. Auch die beiden frischgebackenen Deutschen Meister aus Heidelberg haben ein Quadrathlon-Nachwuchsteam ins Leben gerufen, wo sie Interessierten den Quadrathlon näherbringen und sie bei der Teilnahme von Wettkämpfen unterstützen. Beispiele, die hoffentlich Schule machen.
Stefan Teichert zum vierten Mal erfolgreich an der Kober
David Kunderer wird immer stärker
Großes Potential für die Zukunft: Eric Lieseke
Siegerin Hirschfelder, hier noch vor Lars Burkhardt
Erfolgreiche Quadrathleten an der Koberbachtalsperre
Zufriedene Ulmer: David Kunderer und Jürgen Kastner
by FOSAVIS.de und K. Rümke
Ergebnisse
1. Stefan Teichert (Heidelberg) | 1:32:14 |
2. David Kunderer (Ulm) | 1:33:42 |
3. Eric Lieseke (Potsdam) | 1:34:36 |
4. Lars Burkhardt (Flöha) | 1:44:02 |
5. Peter Hoßbach (Bernburg) | 1:46:23 |
Frauen
1. Lisa Hirschfelder (Heidelberg) | 1:44:37 |
2. Susanne Walther (Clausthal-Zellerf.) | 1:53:03 |
Veranstalter Homepage
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