Am letzten Samstag fand in Nordwest Brandenburg im idyllischen Örtchen Wassersuppe, die vorletzte Station des QUAD Deutschland Cups powered by Sports-Block.com statt. Der kleine beschauliche Ort der seinen besonderen Namen aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges hat – wo das damalige Heereslager plötzlich nur noch Wassersuppe zu essen hatte – liegt ca. eine Autostunde von Berlin entfernt. Und Wassersuppe ist nicht nur wegen seines Namens eine Reise wert, liegt er doch direkt am Hohennauer See und bietet Entspannung pur vom Alltag.
Aber auch der Wettkampf der LG Wassersuppe ist ein Erlebnis, hier findet man noch einen Triathlon bzw. Quadrathlon der familiär ist und an die Anfänge des Sports erinnert aber trotzdem professionell organisiert ist, u.a. mit Zeitmesschip und dies alles für nur 10€ Startgeld. So war auch in diesem Jahr wieder alles für einen tollen Wettkampf vom Orgateam um Hartmut Bölke vorbereitet. Nur eines konnten sie leider nicht beeinflussen – das Wetter. Kurz vor dem Start vom 15 Uhr ging es los: Regen mit bis zu 30l/qm und Orkanböen. Startunterlagen, Zelte und selbst Kajaks wurden weggeweht, Äste krachten herab, es dauerte nicht lange und glücklicherweise wurde keiner verletzt, aber danach galt es erst mal einen ruhigen Kopf zu bewahren. Schnell wurde geschaut, ist die Strecke befahrbar, sind weitere Unwetter in Sicht, geht die Zeitmessanlage, usw. Schließlich stand fest: Ein Wettkampf sollte durchgezogen werden, jedoch ohne Radstrecke, da diese zum einen mit zahlreichen entwurzelten Baumstämmen blockiert war und die Feuerwehr, welche diese absichern sollte, zu anderen Einsätzen gerufen wurde. Aus Quadrathlon mach Hydrathlon: 400m Schwimmen, 5km Laufen und 2km Kajak, also auch mit verkürzten Strecken, um nicht noch während des Wettkampfes in eine zweite Unwetterfront zu geraten.
Die Siege gingen erwartungsgemäß an die beiden Heidelberger Lisa Hirschfelder und Stefan Teichert. Die Entscheidungen hinter den beiden Start-Ziel-Siegern war jedoch enger und spannender. Platz Zwei bei den Damen ging an Susanne Walter (Goslar), die im Schwimmen und im Laufen noch dicht von Claudia Kreuzberg (Berlin) verfolgt wurde. Mit dem Kajak gelang es ihr jedoch, klar auf Platz Zwei ins Ziel zukommen.
Bei den Männer gab es hinter Teichert mehrere Positionswechsel: Zunächst machte sich als erstes Matthias Kemnitz (Bielefeld) auf die Verfolgung, gefolgt vom Heidelberger Constantin Pape und Vorjahressieger Eric Lieseke (Potsdam). Pape ging auch bald an Kemnitz vorbei, doch auch sein Trainingskamerad Lars Pelke holte mit der schnellsten Laufzeit Boden auf. Die Beiden gehören zum Nachwuchsteam der beiden Heidelberger Top-Quadrathleten Hirschfelder und Teichert, die mit ihrem Team junge, motivierte Athleten für den Quadrathlon begeistern und diese in ihren ersten Schritten soweit wie möglich unterstützen wollen.
Auf die letzten zwei Paddel-Kilometer (welche aus Sicherheitsgründen auch nur am Ufer verliefen) gingen einige Athleten recht zeitnah. Am Ende setze sich Eric Lieseke dank seiner Kajak-Leistung durch. Seine Fortschritte im Kajak konnte auch Pelke bejubeln, da er sich so das Podium, knapp vor Kemnitz sicherte.
Für das nächste Jahr bleibt den Organisatoren zu wünschen, dass sie wieder mehr Glück mit dem Wetter haben, diese Veranstaltung hat es verdient und ist immer eine Reise wert.
Am nächsten Wochenende steht dann in Polen der nächste Höhepunkt auf dem Plan – mit der Weltmeisterschaft über die Mitteldistanz. Während bei den Frauen Lisa Hirschfelder klar die Favoritenrolle inne hat, ist der Kampf bei den Männern noch offen: Es trifft der Sprint-Weltmeister Enrique Peces (ESP) auf den Langdistanz-Weltmeister Thoralf Berg (Schwedt). Auch der aktuelle Weltcupführende Leos Rousavy (CZE) und Gewinner aller Polskaman Quadrathlons ist ein heißer Anwärter, vielleicht greifen aber auch der amtierende Europameister über diese Distanz Stefan Teichert oder der aktuelle Britische Meister Michael Mason noch in den Kampf um die Medaillen ein – für Spannung ist mit Sicherheit gesorgt
Trotz Unwetter hat Stefan Teichert Spaß beim Hydrathlon
Eric Lieseke macht sich auf die Verfolgung
Tolle Leistung auch von Lars Pelke
Will in Polen ihren 3. WM Titel perfekt machen: Lisa Hirschfelder
Fokussiert auf die nächste Disziplin: Susanne Walter
Immer ein gutes Zeichen, wenn der Organisator selbst am Start ist
by Kerstin Rümke
Ergebnisse
1. Stefan Teichert (Heidelberg) | 0:36:06 |
2. Eric Lieseke (Potsdam) | 0:38:59 |
3. Lars Pelke (Heidelberg) | 0:39:52 |
4. Matthias Kemnitz (Bielefeld) | 0:39:59 |
5. Jonas Kroschinsky (Rathenow) | 0:41:05 |
Frauen
1. Lisa Hirschfelder (Heidelberg) | 0:41:33 |
2. Susanne Walter (Goslar) | 0:46:10 |
3. Claudia Kreuzberg (Berlin) | 0:50:09 |
4. Marion Wagner (Genthin) | 0:52:20 |
5. Ute Roßmann (Wassersuppe) | 0:53:00 |
Veranstalter Homepage
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