Es war mal wieder eine Saison mit Höhen und Tiefen, aber vor allem wieder mit großartigen Leistungen von allen Athleten, egal ob an der Spitze oder in den Altersklassen. Grund genug um die WQF World Cup Saison 2016 noch mal genauer zu beleuchten.
Der Modus im World Cup war wieder wie in den letzten Jahren. Insgesamt standen acht Rennen zur Auswahl, von denen wieder die besten Vier in Wertung einflossen. Wer mehr als vier Rennen absolvierte, bekam zudem noch 10 Bonuspunkte pro Wettkampf. Auch wurden Welt- und Europameisterschaften mit zusätzlichen Punkten eingerechnet.
Nach der Saison 2015 erwarten alle wieder eine dominante Saison von Enrique Peces, doch gerade bei den Weltmeisterschaften musste er erkennen, dass auch er nicht ganz so einfach jedes Rennen gewinnen kann. Besonders nicht wenn Gergö Badar am Start ist. Der junge Ungar sicherte sich mit ganz tollen Vorstellungen die WM-Titel. Leider war er sonst nicht mehr am Start und belegte am Ende den sechsten Platz im World Cup. Die EM-Titel gingen dann aber wieder an den Spanier, der somit auch im World Cup auf Platz Eins zu finden ist.
Dahinter wurde auch wie in den letzten Jahren ein Duell um Platz Zwei und Drei zwischen Leoš Roušavý (CZE) und Stefan Teichert (GER) erwartet, doch am Ende gab es einen lachenden Dritten: Ferenc Csima. Der Ungar hatte ein starkes Saisonfinale, gewann Zwei der letzten Drei Rennen und somit Platz Zwei in der Gesamtwertung. Nur knapp dahinter Teichert, der sich mit dem Sieg im letzten Rennen noch das Podium sicherte. Der erfolgsverwöhnte Roušavý ging diesmal leider leer aus. Aber es war toll mit anzusehen wie diese Drei bis zum letzten Rennen um jede Sekunde und um jeden Punkt kämpften und dies immer mit freundschaftlichen Respekt – wie es im Quadrathlon auch üblich ist.
Bei den Damen konnten wir wieder Zeuge der aktuellen Dominanz von Lisa Teichert werden, die auch in dieser Saison im Quadrathlon ungeschlagen blieb und ihre Siegesserie weiter ausbaut. Damit ist sie nun die erfolgreichste Quadrathletin aller Zeichen (wenn man die ersten drei Plätze bei Welt- und Europameisterschaften, sowie der World Cup Endwertung einbezieht). Sie löste damit Šárka Skalická-Zimová (CZE) ab, die Ende der 90er und Anfang der 2000er dominierte.
Bei den Männern muss Enrique Peces dafür aber noch ein paar Siege einfahren. In der Hall-of-Fame liegt er aktuell auf Platz Drei. Und der große Miroslav Podborsky (CZE) hat mit seinen 45 Medaillen (allein 32 Goldene) wohl eine Marke für die Ewigkeit geschaffen.
Aber auch wenn Lisa Teichert das Damenfeld dominierte, so war doch erfreulich zusehen, dass es dahinter sehr spannend zuging und vor allem der Nachwuchs starke Akzente zeigte. Platz Zwei sicherte sich Laura Csima (19 Jahre, HUN), die Tochter von Ferenc. Richtig eng war es dann im Kampf um Platz Drei, wo Magdaléna Koberová (16 Jahre, CZE) sich knapp vor Kata Balázs (16 Jahre, HUN) und Fanni Bodolai (21 Jahre, HUN) platzierte. Wenn diese Sportlerinnen auch weiter im Quadrathlon aktiv bleiben, dann dürfen wir uns auf weitere spannende Jahre freuen.
Erfreulich war auch, obwohl es in diesem Jahr zwei Rennen weniger gab als in 2015, dass die Anzahl der Teilnehmer an allen Wettkämpfen auf gleichem Niveau blieb. Toll ist ebenfalls, dass 11 Athleten an mindestens vier Veranstaltungen teilnahmen und so manches Ergebnis offen hielten. Auch waren mehr Nationen in diesem Jahr im Cup vertreten (insgesamt 12). Besonders die Ungarn drückten dieses Jahr dem Cup ihren Stempel auf. Nicht nur Badar, sowie Vater und Tochter Csima, nein auch dahinter. So finden sich in Top-Ten bei den Männer und Frauen jeweils sechs Ungarn!
Allen Gewinnern und Platzierten herzlichen Glückwunsch! Auf den Seiten der WQF gibt es wieder die Urkunde zum Ausdrucken. Neu in diesem Jahr war aber, dass eine Glaskugel und/oder die Medaille nur diejenigen bekommen, die drei Rennen absolviert haben. Damit möchte die WQF einen Anreiz schaffen, um bei mehr Wettkämpfen zu starten, zum anderen muss der kleine Verband auch auf seine Finanzen schauen.
Die Qualität der Veranstaltungen war insgesamt wieder auf einem guten Niveau. Die Veranstalter gaben sich große Mühe der kleinen Sportart Quadrathlon eine große Bühne zu bieten. Leider mussten zwei Veranstaltungen (in Polen und Schweden) abgesagt werden. Jedoch sprangen in Ungarn und Deutschland zwei Veranstalter dankenswerterweise kurzfristig ein.
Wie es in 2017 aussieht werden die nächsten Wochen zeigen, die Planungen laufen jedenfalls schon auf Hochtouren. Nur so viel sei schon verraten, es könnte wieder LANG werden.
Enrique Peces fast immer ganz oben
Setzt im Kajak die Bestzeiten: Ferenc Csima
Stefan Teichert belegt wie im Vorjahr Platz Drei
2 WM-Titel, beindruckende Leistung von Gergö Badar
Lisa Teichert fährt allen vorne weg
Aber die Jungend meldet sich schon zu Wort: Laura Csima
by seakayaking.hu, czechtriseries.cz, C. Aronsen, S. Diez, K. Rümke, WildCoyPhotography
Ergebnisse
Männer
1. Enrique Peces (ESP) | 460 |
2. Ferenc Csima (HUN) | 420 |
3. Stefan Teichert (GER) | 400 |
4. Leoš Roušavý (CZE) | 380 |
5. Mátyás Grőger (HUN) | 260 |
Frauen
1. Lisa Teichert (GER) | 510 |
2. Laura Csima (HUN) | 390 |
3. Magdaléna Koberová (CZE) | 210 |
4. Kata Balázs (HUN) | 200 |
5. Fanni Bodolai (HUN) | 190 |
Urkunden
Alle Podiumsplatzierten (Gesamt und Altersklassen) können sich ihre Urkunden unter folgendem Link ausdrucken:
www.quadrathlon.com/p/certificates.html
Veranstalter Homepage
www.quadrathlon.com/p/world-cup.html
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