Wie erwartet kam es am vergangen Samstag bei der Mitteldistanz Weltmeisterschaft in Týn an der Moldau (CZE) zum Zweikampf zwischen den wohl aktuell besten zwei Quadrathleten: Gergő Badar (HUN) und Tomaš Svoboda (CZE). Beim 1,5km langen Schwimmen über zwei Runden, sowie ordentlich Strömung ging Svoboda in Führung, doch nur zwei Minuten später ging Badar auf die Radstrecke. Hier wurde es bergig auf einer 8km langen Wendepunktstrecke musste 5mal ein längerer Anstieg absolviert werden. Zunächst sah es so aus, als ob Svoboda gegen den Radstarken Ungarn gegenhalten konnte, doch auf den letzten Runden schmolz der Vorsprung und am Ende kamen sie fast zeitgleich in Wechselzone.
Die Vorentscheidung fiel dann auf den vier Runden über 8km Paddeln. Badar, der vor seiner Profi-Triathlon Kariere leistungsmäßig gepaddelt hat, ging in Führung. Doch auch hier überraschte der Tscheche, der erst seit letztem Jahr im Kajak sitzt – gerade einmal zwei Minuten verlor er hier. Evtl. war hier noch die Hoffnung, dass es im Laufen noch einmal eng wird. Doch auf den drei Runden über je 3,3km und insgesamt neun 180 Grad-Wenden zeigten Beide nochmal ihre Laufstärke, so dass Badar seinen WM-Titel über die Mitteldistanz verteidigte.
Nur im Schwimmen konnten Stefan Teichert (Heidelberg), bzw. beim Paddel Ferenc Csima (HUN), sich kurze Zeit vorne präsentieren. Dank seiner schnellsten Kajakzeit schaffte es Csima dann auch, sich am Ende den letzten Podiumsplatz zu sichern. Der Ungar ist in dieser World Cup Saison auch der Vielstarter, in allen sechs World Cup Rennen war er am Start und meist auf dem Podium. Erwähnenswert ist sicher auch noch der sechste Platz von Daniel Balane, der erste 18-jährige Tscheche zeigte für sein junges Alter einer starke Performance (zweitschnellste Kajakzeit), die auf mehr hoffen lässt.
Spannend wäre sicher auch noch der Vergleich mit Enrique Peces gewesen, der dominierende Spanier der letzten Jahre konzentriert sich aber aktuell voll auf seine Ausbildung als Orthopäde. Allerdings hatte auch er in den letzten beiden Jahren immer das Nachsehen im Vergleich mit Badar gehabt.
Bei den Damen war die Spannung erwartungsgemäß nicht ganz so hoch, Lisa Teichert (Heidelberg) setzte sich einmal mehr deutlich durch. Allerdings verfehlt sie diesmal die Männer-Top-Ten, an welcher sie sich gerne aufgrund fehlender Frauen Konkurrenz orientiert. Platz Zwei ging – auch nicht ganz unerwartet – an Magdalena Koberová, die kontinuierliche Entwicklung der 18-jährige Tschechien ist mit Freude zu beobachten, denn Stück für Stück verringert sie den Abstand zur dominierenden Deutschen. Den dritten Platz belegte Annika Oetjens (Heidelberg) und sorgte damit für eine Überraschung; die von Lisa Teichert trainierte Athletin lieferte in ihrer ersten Mitteldistanz eine ausgeglichene Leistung, die am Ende für einen Podiumsplatz reichte.
Aber nicht nur in der Gesamtwertung auch in den Altersklassen konnten sich einige Deutsche über Medaillen freuen: Miguel Hadlich (Gera, 1. M60), Klaus Charlet (Berlin, 2. M60), Ellen und Karsten Mielke (Lampertheim, 1. bzw. 3. M50).
Bei optimalen Bedingungen von 22 Grad war es das erste Rennen über die Mitteldistanz in Týn, bisher gab es hier nur Sprintrennen. Aber auch die Sprintstrecke wurde noch für Jugendliche und Staffeln durchgeführt. Insgesamt zeigt es sich Týn und der veranstaltende Kajak-Club einmal mehr von seiner besten Seite. Der Wettkampf ist sicherlich einer der am besten organisierten im World Cup Kalender. Zum ersten Mal gab es auch einen Live-Stream wo man die Ereignisse hautnah mit verfolgen konnte – hoffentlich wird man dies auch bei weiteren Veranstaltungen finden.
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Ergebnisse
1. Gergő Badar (HUN) | 2:37:53 |
2. Tomaš Svoboda (CZE) | 2:40:44 |
3. Ferenc Csima (HUN) | 2:47:01 |
4. William Peters (BEL) | 2:49:08 |
5. Stefan Teichert (GER) | 2:49:53 |
Frauen
1. Lisa Teichert (GER) | 3:06:00 |
2. Magdalena Koberová (CZE) | 3:23:07 |
3. Annika Oetjens (GER) | 3:34:44 |
4. Ellen Mielke (GER) | 3:40:52 |
5. Kata Balázs (HUN) | 3:56:30 |
Live-Stream-Video
Veranstalter Homepage
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