Nach ein paar Tagen wird es nun Zeit die Weltmeisterschaft letztes Wochenende im Englischen Brigg aufzuarbeiten. Nach 2014 wurde hier zum zweiten Mal die WM auf der Mitteldistanz ausgetragen. Bei einigen Regenschauern, aber angenehmen Temperaturen machte sich ein ausgebuchtes Starterfeld von fast 100 Athleten auf den Weg im 14 Grad kalten Wasser. Leider waren die Weltmeister aus 2018 (Gergö Badar, HUN und Lisa Teichert, GER) nicht am Start, um ihre Titel zu verteidigen. Es wurden also neue Titelträger gesucht.
Wie erwartet dominierte Tomas Svoboda das Schwimmen mit über 3min Vorsprung. Dem Tschechen, der bereits in diesem Jahr im Aquathlon international erfolgreich war, folgte dann eine starke Gruppe von acht Mann. Auf den zwei Runden der flachen Radstrecke versuchte Steve King (GBR, Weltmeister von 2014) Akzente zu schaffen. Mit der schnellsten Radzeit stieg er nur noch 1:20min hinter Svoboda vom Rad. Aber auch William Peters (BEL) und Ferenc Csima (HUN) konnten den Abstand deutlich verringern. Dank starker Radleistung brachte sich auch Michael Mason (GBR) wieder in eine aussichtsreiche Position.
Gepaddelt wurde dieses Mal um die Insel herum und nicht wie bisher in einer Wendepunktstrecke im Kanal. Für die Zuschauer zwar super, aber trotzdem vielleicht nicht unbedingt die beste Entscheidung, da in diesem Teil sehr viel Grünzeug im Wasser wuchs und sich im Boot verfing. Aber die Bedingungen waren für alle gleich. Als gelernte Paddler kamen Csima und Peters sehr gut mit den Bedingungen zurecht und konnten so gemeinsam die Spitze übernehmen. Gut drei Minuten konnten sie so vor Svoboda auf die Laufstrecke gehen, der mit Krämpfen aus dem Boot stieg.
Auf den zwei Runden der Laufstrecke versuchte der Tscheche nochmal alles, um an die Spitze zukommen. So konnte er auch Csima ein- und überholen, aber der junge Belgier lies sein Talent aufblitzen und hielt dagegen, um am Ende verdient und überglücklich als neuer Weltmeister über die Ziellinie zu laufen. Hinter Svoboda sicherte sich Csima gerade noch so Platz Drei, denn Michael Mason kam immer näher, am Ende fehlten ihm nur ein paar Sekunden.
Im Frauenrennen konnte sich Becky Robertson (geb. Schoefield) zur neuen Weltmeisterin krönen. Nur im Schwimmen lag sie etwas zurück, dominierte dann aber in den restlichen Disziplinen. Nach 2012, wo sie ebenfalls in Brigg EM Gold gewann, ist dies für die Britin nun ihre zweite Internationale Medaille. Mitfavoritin Helen Russel konnte am Renntag nicht ihre Vorjahresform zeigen und musste sich mit Platz 2 zufrieden geben. Das Podium vervollständigte Jenny Illidge, die kurz vor dem Ziel noch an Jacqueline Davies vorbeisprintete (alle GBR).
Im starken Feld waren auch vier Deutsche am Start: David Kunderer (Heilbronn) kämpfte erfolgreich für eine Top-Ten-Platzierung (10.). Als 12. und 13. liefen Laszló Szabó (Ulm) und Thorsten Bartzok (Essen) ins Ziel. Stefan Teichert (Heidelberg) freute sich als 20. über sein gelungenes internationales Comeback.
Trotz des englischen Wetters, wo es immer mal wieder teils heftige Regenschauer gab, haben die Organisatoren wieder ein gutes Event auf die Beine gestellt. Ein besonderer Dank geht vor allem an die zahlreichen Helfer, die trotz des Regens immer mit viel Freude die Athleten unterstützt haben. Kritisch muss man aber sagen, dass es schon viele sehr gute Events in Brigg gab und dieses etwas hinter den Erwartungen zurück lag (z.B. die Siegerehrung), besonders wenn eine WM ausgetragen wird. Das neue Organisations-Team wird sich aber sicher schon ein paar Punkte für das nächste Jahr notiert haben, um wieder die gewohnte Qualität zu zeigen.
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Ergebnisse
1. William Peters (BEL) | 2:34:33 |
2. Tomas Svoboda (CZE) | 2:36:53 |
3. Ferenc Csima (HUN) | 2:37:44 |
4. Michael Mason (GBR) | 2:37:54 |
5. Jordi Garcia (ESP) | 2:43:04 |
Frauen
1. Becky Robertson (GBR) | 3:02:20 |
2. Helen Russel (GBR) | 3:11:35 |
3. Jenny Illidge (GBR) | 3:23:53 |
4. Jacqueline Davies (GBR) | 3:24:21 |
5. Bethany Goodlad (GBR) | 3:30:26 |
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