Am Wochenende wurden die nächsten internationalen Titel in diesem Jahr vergeben, diesmal die Europameister auf der Sprintstrecke – Austragungsort bei schönen sommerlichen Bedingungen war Bydgoszcz in Polen. Im Rahmen des dortigen Triathlons konnte dort bereits viermal ein Quadrathlon ausgetragen werden und auch in diesem Jahr bildete diese Veranstaltung den Rahmen für die Meisterschaft. So wurden deshalb die Athleten auch nicht wie üblich per Massenstart ins Rennen geschickt, sondern zu zweit alle 8 Sekunden (dies war auch schon in den Vorjahren so und nicht der Pandemie geschuldet). Dies bedeutete dann aber auch, dass man nicht mit Sicherheit wusste, wer nun im Rennen führt, auch wenn die Topathleten in der vorderen Gruppe starteten. So galt es also kämpfen bis zum Schluss, denn jede Sekunde zählt.
Dem Triathlon war dann auch die recht kurze und zudem noch mit der Strömung der Brda führende Schwimmstrecke geschuldet. So benötige der schnellste Schwimmer Piotr Rózalski (POL) nur 5:00min für die gut 500m. Nur zwei Sekunden danach kam bereits die schnellste Frau Lisa Teichert (GER) aus dem Fluss gesprintet.
Die Radstrecke ist dann eine wahre Hochgeschwindigkeitsstrecke, auch wenn die 20km nicht wirklich flach sind, aber es geht fast nur geradeaus und dies auf einer gesperrten Schnellfahrtstraße. Nach einmal hin- und wieder zurück hatte Ferenc Csima (HUN) die schnellste Zeit, aber auch Rózalski war hier schnell unterwegs.
Nach dem Radfahren galt es zunächst gut einen Kilometer zu den Kajaks zu laufen (diese Zeit wurde später auch zur Laufzeit gerechnet). Auf dem schmalen Fluss galt es dann eine große und zwei kleine Schleifen zu paddeln, so dass man dann auf gut 4,1km kam. Erschwerend kam hier hinzu, dass es eine recht starke Strömung, teils auch seitlich einströmend, Betonwände und diverse kleine Ausflugsboote gab, so dass es einiges an Kabbelwasser zu bewältigen gab. Bedingungen, bei denen also Csima sehr gut zurechtkommt. Aber die schnellste Paddelzeit hatte er an diesem Tag trotzdem nicht – Dies gelang Estomba Borja. Da der Spanier aber auch bereits internationale Erfolge im Kanumarathon feiern konnte, war dies auch keine große Überraschung. Unter den schwierigen Bedingungen zeigte auch Lisa Teichert ihre Klasse, die sie mittlerweile im Paddeln hat, und unterstrich dies mit der viert-schnellsten Paddelzeit overall.
Zum Abschluss ging es noch weitere 4,5km zu Fuß am Fluss entlang, bis man wieder im großen Start/Ziel Bereich angelangt war. Die schnellste Lauf-Zeit gelang Krzysztof Wolski (POL). Doch auch der Spanier Borja zeigte sich stark. Wer hatte also am Ende gewonnen?
Optisch ließ sich im Männerrennen eine 3er-Gruppe aus Rózalski, Csima und Borja eingrenzen, aber da man nicht genau wusste, wer wann gestartet ist und so evtl. noch Sekunden gut hat, musste man die Liste im Ziel abwarten. Am Ende sicherte sich Csima mit einer starken Gesamt-Performance den Sieg, aber nur wenige Sekunden vor Borja. Rózalski erreichte den Bronzerang.
Bei den Damen war die Renn-Verteilung leichter einzuschätzen, da Lisa Teichert einmal mehr mit einer starken Leistung und fast 6 Minuten Vorsprung ins Ziel lief. Besonders ihre Performance im und auf dem Wasser dürfte dabei auch einigen Herren Druck gemacht haben. Auch Teamkollegin Susanne Walter (GER) zeigte wieder eine Topleistung und kam auf Platz Zwei. Einzig im Schwimmen lässt sie aktuell zu viel Zeit liegen. Das Podium vervollständigte dann Lokalmatadorin Martyna Cabaj (POL).
Der Triathlon in Bydgoszcz, der den Rahmen für den Quadrathlon bildete, ist eine große Veranstaltung mit mehreren tausend Teilnehmern verteilt auf das ganze Wochenende auf diverse Distanzen. Für Quadrathlon-Verhältnisse also eher ungewohnt viel Trubel. Trotzdem schaffte es Quadrathlon Organisator Tomasz Hoppe sehr gut den Vierkampf in die große Triathlon-Veranstaltung zu integrieren. Auch wenn Bydgoszcz nicht mit den oft kleinen und familiären Quadrathlons vergleichbar ist, ist die achtgrößte Stadt Polens eine Bereicherung für die Quadrathlon-Szene und das Event wird trotz der Gesamtgröße der Individualität des Quadrathlons durchaus gerecht.
In zwei Wochen wird es dann einen Doppel World Cup in Ungarn geben. In Kaposvar werden eine Sprint- und eine Langdistanz ausgetragen. Die Temperaturen liegen dort bereits seit Wochen über 30 Grad – eines scheint also sicher – es wird heiß zugehen.
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by L. Rohde
Ergebnisse
1. Ferenc Cisma (HUN) | 1:20:07 |
2. Estomba Borja (ESP) | 1:20:19 |
3. Piotr Rózalski (POL) | 1:21:53 |
4. Stefan Teichert (GER) | 1:26:20 |
5. Krzysztof Wolski (POL) | 1:26:41 |
Frauen
1. Lisa Teichert (GER) | 1:32:02 |
2. Susanne Walter (GER) | 1:37:53 |
3. Martyna Cabaj (POL) | 1:44:35 |
4. Aleksandra Lukasiewicz (POL) | 2:09:12 |
5. Marta Kaluzinska (POL) | 2:24:41 |
Veranstalter Homepage
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