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Sprint Weltmeisterschaften – Action pur

Bibiána Grolmusová (SVK), Lisa Teichert (GER) Magdaléna Koberová (CZE) at Quadrathlon Komárno (SVK) 2017 (c) S. Teichert

Auch in diesem Jahr waren die Erwartungen an die Quadrathlon Sprint Weltmeisterschaften wieder groß, doch die Zuschauer wurden nicht enttäuscht und erlebten ein spannendes Rennen bis zum Ende. Austragungsort war in diesem Jahr erstmals Komárno, nachdem die letzten sechs Quadrathlons in der Slowakei in Samorin stattfanden. Aber vieles erinnerte an Samorin: heiße Temperaturen, kleiner See und somit Neoverbot und windige, flache, schnelle Radstrecke auf einem Damm.

Die Starterliste lies im Vorfeld schon ein hart umkämpftes Rennen erwarten, fast alle der aktuell schnellsten Athleten waren gemeldet. Leider musste kurz vor dem Start Titelverteidiger Gergö Badar (HUN) seinen Start wegen Magen-Darm- Problemen absagen.

Beim Schwimmen setzte sich wie in den letzten Rennen angedeutet Tomáš Svoboda (CZE) deutlich an die Spitze und stieg mit einer Minute Vorsprung nach 750m aus dem welligen Wasser. Als nächstes folgte der Weltmeister von 2014: Albert Corominas (ESP), sowie Michal Buček, Miroslav Ozorák (beide SVK) und Jonathan Monteagudo (ESP). Der Weltmeister von 2015: Enrique Peces (ESP) lag mit seiner Gruppe um Ferenc Csima (HUN), Laurent Martinou (FRA) und Stefan Teichert (GER) ungefähr 1:30 Minuten hinter dem Tschechen. Alles in allem eine super Ausgangslage für einen spannenden Wettkampf.

Auf der flachen, schnellen 20km Radstrecke über zwei Runden, wo teilweise 50km/h locker gefahren werden konnten, schaffte es Svoboda, seinen Vorsprung um ein paar Sekunden weiter auszubauen. Doch hinter ihm schob sich die Verfolgergruppe enger zusammen, nur Corominas konnte dem Tempo der Schnellsten nicht ganz folgen. Bei der Dichte an der Spitze war es für die Athleten nicht immer einfach ganz ohne Windschatten zu fahren, allerdings zeigten sich hier alle Athleten fair. Dennoch gab es einige Zeitstrafen im mittleren Teil des Feldes.

Beim 4km-langen Paddeln war dann die Jagd auf Svoboda endgültig eröffnet, wo sieben Athleten fast zeitgleich auf’s Wasser gingen. Schnell setzten sich die beiden Spanier Peces und Monteagudo an Zwei und Drei, holten gemeinsam zum Tschechen auf und gingen in der Letzten der vier Runden vorbei. Die schnellste Paddelzeit erzielte aber Ferenc Csima, der ebenfalls noch am Tschechen vorbei ging. Das Paddeln war insgesamt sehr anspruchsvoll, denn durch den Wind gab es zahlreiche Wellen, die einigen Athleten große Probleme bereiteten, so u.a. dem diesjährigen Langdistanz Weltmeister Leoš Roušavý (CZE), der gleich dreimal kenterte.

Für Spannung war also auch noch beim abschließenden Laufen gesorgt, da vier Athleten innerhalb weniger Sekunden auf die drei Runden über insgesamt 5km gingen. Zwar konnte Csima dem Tempo
der Anderen nicht folgen, sicherte sich am Ende aber Platz Vier. Monteagudo galt als Geheimfavorit, denn der Spanier hatte seinen Landsmann Peces in diesem Jahr schon einmal bei einem Rennen in Spanien geschlagen, doch auch er konnte dem Tempo am Ende nicht ganz folgen und lief schließlich 51 Sekunden nach dem Sieger über die Ziellinie.
Die Entscheidung sollte also zwischen Peces und Svoboda fallen, zunächst konnte der Tscheche ein paar Meter aufholen. Doch zum Glück für Peces ging Martinou, der im Kajak Zeit liegen ließ, genau eine Runde zurück auf die Laufstrecke und Peces nutzte den Laufstarken Franzosen als Lokomotive. Am Ende lief er nur 20 Sekunden vor Svoboda ins Ziel und sicherte sich seinen 3. WM-Titel.
Die Laufstrecke war im Gegensatz zur Radstrecke langsam: auf Gras, Sand und Kies war es mehr eine Crossstrecke, die aber für alle Athleten am Ende gleich war.

Während es die Männer wirklich spannend machten, war bei den Frauen eigentlich nur die Frage, mit welchem Vorsprung Lisa Teichert (GER) ihren Titel verteidigen würde. Und die junge Ärztin machte gleich von Beginn an klar wo es hin gehen soll: so schwamm sie in der starken Verfolgergruppe u.a. mit Csima und ihrem Mann Stefan mit, die bei bisherigen Rennen alle vor ihr aus dem Wasser gingen. Auch auf dem Rad und im Kajak ließ sie sich vom starken Wind nicht groß stören und baute ihren Vorsprung immer weiter aus. Beim Laufen hätte sich die Deutsche zwar einen festeren Untergrund gewünscht, aber am Ende lief sie deutlich zu ihrem Weltmeistertitel Nummer 7 – was für eine Leistung!

Hinter der Deutschen war es aber wieder spannend: Die Youngsters Bibiána Grolmusová (SVK), Magdaléna Koberová (CZE), Kata Balázs und Fanni Bodolai (beide HUN) lieferten sich ein harten Wettkampf. Am Ende war die bessere Laufleistung von Grolmusová entscheidend, die so Koberová noch auf den dritten Platz verdrängte.

Schnellster Deutscher war am Ende Stefan Teichert auf Platz Sechs. Mit diesem Ergebnis konnte der Heidelberger angesichts der starken Konkurrenz zufrieden sein. Auf Platz 12 lief David Kunderer (Heilbronn) ins Ziel, allerdings hatte er Pech und kenterte im Kajak durch die unabsichtliche Fremdeinwirkung von Roušavý. Starke Leistungen zeigten auch wieder Athleten in den Altersklassen. Allen voran Christian Schmidt (Heidelberg), der sich den WM-Titel der Masters50 schnappte. Genauso wie Ellen Mielke (Lampertheim), die in der gleichen Altersklasse triumphierte. Nur knapp geschlagen geben musste sich Klaus Charlet (Berlin) in der Masters60. In dieser Klasse ging zudem Platz Drei an Heinz Grohmann (Bernburg). Gute Rennen lieferten auch Karsten Mielke (Lampertheim) und Peter Appelt (Gießen) ab.

Mit ihrem Umzug von Samorin nach Komárno versprachen sich die Veranstalter bessere Gegebenheiten (auch organisatorisch) für den Wettkampf und dank sehr guter Erfahrungen in den letzten Jahren, war auch die Premieren-Veranstaltung am neuen Ort ein voller Erfolg. Zwar gibt es auch hier sicher noch Kleinigkeiten zu verbessern, aber die Reise in die Slowakei ist nach wie vor lohnenswert. Ein großer Dank für diesen tollen Wettkampf geht an Organisator Radim Kral, der erst vor ein paar Wochen geheiratet hat – Herzlichen Glückwunsch!


Pure Freude bei Enrique Peces

Pure Freude bei Enrique Peces

Tomáš Svoboda: nur knapp geschlagen

Tomáš Svoboda: nur knapp geschlagen

Martinou, Monteagudo und Buček kommen vom Rad

Martinou, Monteagudo und Buček kommen vom Rad

Csima und Peces führen nach dem Paddeln

Csima und Peces führen nach dem Paddeln

Lisa Teichert: eine Klasse für sich

Lisa Teichert: eine Klasse für sich

Grolmusová und Koberová im Zweikampf

Grolmusová und Koberová im Zweikampf
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by Slovenská triatlonová únia

Ergebnisse

Männer

1. Enrique Peces (ESP) 1:19:34
2. Tomáš Svoboda (CZE) 1:19:57
3. Jonathan Monteagudo (ESP) 1:20:26
4. Ferenc Csima (HUN) 1:22:45
5. Michal Buček (SVK) 1:23:02

Frauen

1. Lisa Teichert (GER) 1:31:58
2. Bibiána Grolmusová (SVK) 1:40:57
3. Magdaléna Koberová (CZE) 1:42:51
4. Kata Balázs (HUN) 1:44:52
5. Fanni Bodolai (HUN) 1:46:10

Veranstalter Homepage

www.quadrathlon.sk


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